Gesellenhelfen

Wandergesellen sind Fachkräfte aller Gewerke, die sich häufig dem traditionellen Handwerk verbunden fühlen. Wir bieten ihnen eine Möglichkeit, unkompliziert in die Katastrophengebiete zu reisen, und für eine von jedem selbst bestimmte Zeit beim Wiederaufbau zu helfen. Gesellenhelfen stellt ein Quartier und die grundsätzliche Logistik, um vom ersten bis zum letzten Tag des Aufenthalts voll einsatzfähig zu sein. So werden in der Regel Baustellenakquise, Schadenskartierung, Angebotserstellung und Förderanträge im Vorfeld getätigt. Es gibt ein zentrales Materiallager, auf das die Gesellen zugreifen können, und in dem ein Lagerist den Überblick über die Materialien und Werkzeuge behält. Zureisende Gesellen können entscheiden, ob sie ehrenamtlich, oder auf Rechnung arbeiten wollen. Parallel zu ihrer handwerklichen Arbeit helfen sie bei den anfallenden Arbeiten von Gesellenhelfen, und sorgen für den Erhalt des Quartiers. Somit ist ein reger Durchlauf gegeben, bei dem sich die Gesellen den Staffelstab gegenseitig überreichen. Die ehrenamtlich arbeitenden Gesellen sind in ihrer Baustellenlogistik komplett von den auf Rechnung arbeitenden Gesellen getrennt, und verfügen durch Spenden über eigene Werkzeuge und Baumaterialien. Auf Rechnung arbeitende Gesellen sind entweder mit ihrem eigenen Betrieb vor Ort, oder werden in einem der mit Gesellenhelfen assoziierten Betriebe für die Zeit des Aufenthalts angestellt. Zeitgleich können wir etwa 20 bis 30 Gesellen aufnehmen.

Das verbindliche Konzept der Handwerker bei Gesellenhelfen ist die Umsetzung des Wiederaufbaus nach den Richtlinien der Altbausanierung und -restaurierung. Es wird mit Naturbaustoffen ausgesuchter Hersteller gearbeitet und auf eine sinnvolle Integration von restaurierten Elementen mit konstruktionellen Verbesserungen nach den heute geltenden Energiegesetzen und baulichen Standards geachtet. Gesellenhelfen arbeitet eng vernetzt mit dem Verein AG historisches Ahrtal und den ihnen angegliederten Betrieben zusammen, um bei Bedarf schnell erste Hilfe an Gebäuden zu leisten, und durch gute Beratung einen Abriss oder zerstörerischen Aktionismus zu verhindern. Generell werden die Hauseigentümer bei gewünschter Eigenleistung eingewiesen, und im Gegenzug zu einer Sanierung und Restaurierung mit Bedacht, und wenn möglich, nach Denkmalrichtlinien angeregt. In regelmäßigen Abständen finden kleine Schulungen statt, in denen die Eigentümer einfache Arbeiten lernen können, um den Zustand ihres Hauses selbst zu verbessern. Ebenso werden intern Kurse auf Spendenbasis abgehalten, in denen man sich über Aufmaßerstellung, Restaurierungskonzepte, Lehmputz, konstruktiven Holzschutz uvm. weiterbilden kann.